Pädagogisch und kindbezogen
> Pädagogische Diagnostik von Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten
> Kinder / Jugendliche und Trauer
> Prävention psychischer Erkrankungen (Resilienz, Ressourcenförderung)
> Kindliches (Flucht-)Trauma
> Trennung und Scheidung: Kinder und Jugendliche unterstützen
> Wir sind Du und ich und mehr – Ein Plädoyer für die Partizipation
> Ausdruck in Bild und Spiel
Entspannungs- und Kreativitätstechniken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene:
> Klang- und Malmeditation, Phantasiereisen
Pädagogische Diagnostik von Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten
Pädagogische Fachkräfte in diversen Einrichtungen und Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe und Schule begegnen tagtäglich Kindern und Jugendlichen mit sehr unterschiedlichen Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten. Sie sind herausgefordert damit umzugehen und auch den Eltern Empfehlungen zu geben, damit die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung professionell begleitet und unterstützt werden können. Oftmals wird erst spät eine Diagnose (im Frühförderzentrum, Sozialpädiatrischen Zentrum, in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis oder an anderer Stelle) gestellt. Allein von der Anmeldung bis zur Besprechung der Diagnose kann ein Jahr vergehen, in dem die pädagogischen Fachkräfte oft hilflos zusehen müssen, wie die Entwicklung stagniert und Verhaltensauffälligkeiten zunehmen.
In diesem Seminar geht es darum zu lernen, die pädagogische (keine medizinische oder psychologische) Diagnostik anzuwenden. Wer außer den Eltern kennt das Kind, den Jugendlichen am besten? Es sind die pädagogischen Fachkräfte die mit einem geschulten Blick, mit verlässlichem Beobachtungsmaterial und kompetenter Auswertung den Entwicklungsstand eines Kindes oder Jugendlichen erfassen können. Von solch einer pädagogischen Diagnostik profitiert nicht nur das Kind und seine Eltern, sondern auch die Fachleute, die später eine medizinische und psychologische Diagnostik vornehmen.
Und wo ist Opa jetzt?
Kinder und Jugendliche haben das Bedürfnis und das Recht, individuell zu trauern
Das Sterben begreift, wer das Leben liebt und sich damit auseinandersetzt. So wie die Nacht zum Tag gehört, so gehört der Tod eines jeden Lebewesens zum Leben dazu. Unser aller Leben ist abschiedlich. Wir wissen das und doch vermeiden wir das Thema allzu gern. Schon kleine Abschiede machen deutlich, dass wir andere Menschen, Dinge, Situationen und sogar unser eigenes Leben nicht festhalten können. Dennoch werden der Tod und das Abschiednehmen zunehmend vom Leben getrennt. Friedhöfe werden gemieden, Trauerfeiern ungern besucht und insbesondere sollen Kinder vor all dem bewahrt / beschützt werden. Aber wie sollen wir dann begreifen und lernen, dass unser Leben endlich ist und trotzdem lebenswert? Und wie sollen wir ohne Gespräche, Rituale und Trauerzeiten den Abschied verarbeiten und üben?
Die Begegnung von Kindern mit dem Tod kann sich schon früh ereignen. Ob es das eigene Haustier oder der tote Vogel am Straßenrand ist, der beim Kind Erstaunen und Betroffenheit auslöst. Das Thema Sterben und Endlichkeit ist eine Herausforderung mit der wir schon früh konfrontiert werden. Wenn nahestehende Menschen sterben, wie z.B. Großeltern oder andere Verwandte, stellen sich oftmals große Irritationen und Verlustempfindungen beim Kind und Jugendlichen ein. Auch wenn Kinder und Jugendliche mit diesen Empfindungen von den Eltern gut begleitet werden, so ist eine Unterstützung durch die Institution Kita und Schule ebenfalls von großer Bedeutung. Denn die Trauer verläuft nicht linear. Sie kehrt in unterschiedlicher Intensität immer wieder zurück, auch in unerwarteten Momenten, solange, bis eine innere Ruhe und Sicherheit einkehrt und der Schmerz überwunden ist. Dabei brauchen Kinder und Jugendliche Unterstützung von Erwachsenen und Freunden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Verlust nicht zur dauerhaften Belastung wird.
In dem Fortbildungsseminar zu diesem Thema beschäftigen wir uns mit den Möglichkeiten des Heranwachsenden in den unterschiedlichen Entwicklungsaltern, das Sterben zu verstehen. Auf der Grundlage theoretischer pädagogisch-psychologischer Modelle entwickeln wir ein Verständnis für das trauernde Kind und den trauernden Jugendlichen, um daraus Handlungsideen für den Alltag zu finden. Es helfen uns dabei praktische Beispiele aus Literatur, Kunst und Musik. Es werden außerdem ganz konkrete praktische Methoden und Angebote dargestellt mit denen im Einzelkontakt und in der Gruppe der Trauerprozess begleitet werden kann.
> Flyer zum Thema „Trauer bei Kindern und Jugendlichen“ als PDF zum Download
Kindliches (Flucht-)Trauma – verstehen und kompetent handeln
Als Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen und Schulen haben Sie inzwischen fast alle mit geflüchteten Kindern und ihren Familien zutun. Heute ist man glücklicherweise in der Lage kindliche Traumata zu erforschen und betroffene Kinder optimal zu begleiten. Daher gibt es inzwischen zahlreiche Studien zum Thema „Trauma“ auf deren Grundlage neue Handlungsstrategien und damit Kompetenzen entwickelt werden konnten.
In der Fortbildung zu diesem Thema geht es um die Frage: Was ist ein Trauma? – Formen, Verläufe, Folgen (mögliche Belastungsreaktionen, körperlich, emotional, kognitiv) werden dazu betrachtet und auch konkret das Fluchttrauma. Erlebnisse während Vorflucht, Flucht, Nachflucht und die Verarbeitungsphasen, sowie neueste Untersuchungsergebnisse zur Traumaverarbeitung und Resilienz spielen dabei eine wichtige Rolle. Ein weiterer Schwerpunkt für die Praxis der pädagogischen Mitarbeitenden ist die Traumapädagogik:
- Grundhaltung, Selbstverständnis, Fremd-Verstehen
- Umgang mit besonderen Reaktionsbildungen und traumabedingtem Verhalten (Übererregung, Schlüsselreize / Trigger, Vermeidung, Distanz)
- Entlastung ermöglichen durch: Selbstbestimmung, Rhythmen und Rituale, Bewegung und Entspannung, Spiel und Kreativität, religiöse Gefühle pflegen
- Kooperation mit den Eltern, Offenheit und Gemeinsamkeit in der Problembewältigung
- Traumafolgen erkennen und Folgestörungen verhindern durch Förderung und Fokus auf die inneren Stärken und stabilen Beziehungen
Nicht zuletzt ist die Selbstfürsorge der Pädagogen und Pädagoginnen im System von besonderer Bedeutung in dieser Fortbildung. Auch der Notfallkoffer im Erste-Hilfe-Fall gehört zu den konkreten Hilfen für die Helfer. Es werden bei Bedarf immer gerne konkrete Kinder und Familien in den Blick genommen. Davon profitieren alle Teilnehmenden.
Trennung und Scheidung der Eltern – was brauchen die Kinder?
Heute lebt in Deutschland jedes 4. – 5. Kind bei einem alleinerziehenden Elternteil. Trennungen vor oder nach der Geburt sind längst keine Seltenheit mehr. Auch Patchwork-Familien gehören wie selbstverständlich zum heutigen Gesellschaftsbild. Man kann leicht den Eindruck gewinnen, als sei diese Lebensform eine ganz natürliche und könne Kindern nicht schaden. Das tut es auch nicht, so lange der Trennungsprozess für die Kinder einfühlsam begleitet wird. Doch gelingt das immer? Ist es nicht häufig so, dass eine Trennung die Eltern derart belastet und vor neue Herausforderungen stellt und sie auch überfordern kann? Werden die Kinder dann noch gesehen und begleitet?
Wie die Begleitung der Kinder verantwortungsvoll gelingen kann, soll in diesem Seminar reflektiert werden. Die unterschiedlichen Entwicklungsalter der Kinder werden dabei berücksichtigt und damit auch die Methoden und Materialien ausgewählt, die es Kindern ermöglichen den Trennungs- und Trauerprozess schadlos zu überstehen.
Dieses Seminar ist geeignet für Eltern vor, während und nach der Trennung und es ist geeignet für pädagogische Fachkräfte, die im Kita- und Schulalltag betroffene Kinder unterstützen wollen.
Wir sind Du und ich und mehr – Ein Plädoyer für die Partizipation
Wenn wir über Partizipation sprechen, so denken wir an Mitbestimmung und Teilhabe, die von Erwachsenen für Kinder ermöglicht wird. Partizipation meint aber viel mehr. In dieser Fortbildung beschäftigen wir uns mit einem weiterentwickelten Verständnis von Partizipation als Teilgabe und gemeinsame Verantwortung von Kindern und Erwachsenen. Diese Art der Partizipation erleichtert den Kita-Alltag und sorgt nicht für noch mehr Arbeit, wie manch eine(r) vielleicht fürchtet. Die gegenseitige Abhängigkeit von Erwachsenen und Kindern wird aufgespürt und reflektiert, die Autonomie einander zugestanden. So entwickelt sich ein verantwortungsvolles Miteinander auf beiden Seiten. Denn auch die Kleinen wollen kooperieren und glücklich sein. Folgende Inhalte beschäftigen uns in dieser Forbildung:
- Was ist Partizipation?
- Partizipationsbarrieren aufspüren
- Dominanzstrukturen, erkennen und bearbeiten
- Ethik der Achtsamkeit für Kinder, Eltern und Fachkräfte
- Austausch mit Kindern auf Augenhöhe
- Wahrnehmung von Autonomie und Abhängigkeit
- Praktische Beispiele der Teilnehmenden
- Scaffolding (vorübergehende Hilfestellung) und andere Handlungsstrategien für den Alltag
Jeder besondere Eindruck braucht einen Ausdruck – Ausdruck des Befindens in Bild und Spiel verstehen
In dieser Fortbildung geht es um kindliche Ausdrucksmöglichkeiten für besondere Erlebnisse und Emotionen. Jedes Kind, das uneingeschränkt Zugang zu entsprechendem Spiel- und Malmaterial hat, wird die Gelegenheit nutzen und seine Stimmung, insbesondere Belastungen zum Ausdruck bringen. Wenn die pädagogische Fachkraft behutsam mit solchen kreativen Momenten des Kindes umgeht, hat das Kind im Alltag die Möglichkeit Selbstheilungskräfte zu entwickeln. Dadurch können Belastungen bearbeitet und Folgeschäden vermieden werden. Folgende Inhalte beschäftigen uns in dieser Fortbildung:
- Entwicklung des kindlichen Spiels
- Entwicklung der Kinderzeichnung
- Kinderzeichnungen verstehen
- Was sind Belastungen für ein Kind und wie drücken sie sich aus?
- Selbstheilungskräfte beim Kind erkennen, verstehen und fördern
- Prävention im Kita-Alltag ganz nebenbei ermöglichen
- Resilienz fördern, Ressourcen stärken
- Phasen des Freien Spiels neu verstehen und bewerten
- Kinderbilder können mitgebracht und beispielhaft interpretiert werden
Entspannungs- und Kreativitätstechniken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Stressbewältigung, Entspannung, Konzentration und Prävention
Klang- und Malmeditation / Phantasiereisen
Die Grundidee für diese Entspannungsmethode ist, Wort und Klang als wohltuende und heilende Synthese zu nutzen, die zu tiefer Ruhe und Ausgeglichenheit führt.
Das Klangspiel mit hellen und dunklen Tönen, mit dynamischen Lautstärken in Verbindung mit Wort und Poesie der Phantasiereisen, bewirkt Tiefenentspannung und gleichzeitig eine innere Lebendigkeit. Es fördert das Entstehen von inneren Bildern und befreit die eigene Phantasie. Ganz gleich, in welchem Lebensumfeld und Lebensskript man sich befinden, die Klangmeditation steigert die Entspannung, bei gleichzeitiger Aktivierung der eigenen Energie und der Steigerung von Lebensqualität und Wohlbefinden. Erfahrungsgemäß sind sowohl die spontane Akzeptanz als auch der positive Effekt der Klangmeditation garantiert. Kaum ein anderes Entspannungsverfahren ermöglicht einen derart leichten Einstieg und eine solche Tiefenwirkung.
Die Klangmeditation ist eine Form der Psychohygiene und eröffnet die Möglichkeit, zu imaginieren und visualisieren über das innere Bild hinaus. Wie Romano Guardini schrieb, braucht jeder besondere Eindruck auch einen Ausdruck. Deshalb besteht in diesem Kurs auch das Angebot zum kreativen Ausdruck.
Verschiedene Malgründe (Papier, Holz, Stein) und Malmaterialien (Kreiden und Stifte) laden dazu ein, den inneren Bildern und Stimmungen einen Ausdruck zu verleihen. Mit der Malmethode werden die Teilnehmer*innen ergänzend zur Tiefenentspannung auch zu einer Aktivität eingeladen. Die Bilder sind Produkte der Entspannung und Imagination.
Else Müller schreibt in ihrem Buch «Der Klang der Bilder» (Fischer Taschenbuchverlag, 2000, S. 18): «Die Verbindung von heilsamen Klängen einer Klangschale mit den poetischen Wort-Bildern der Phantasiereisen und -übungen ist Gesundheitsvorsorge und Gesundheitserhaltung.» Sie spricht von Entspannung, Konzentration und Stressabbau.
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